Die Narrenfreunde Heuberg -
eine Narrengroßfamilie die aus der Not geboren wurde
Als die Anträge der Narrenvogtei Kolbingen und der Holzäpfelzunft Königsheim zu deren Aufnahme in den Narrenfreundschaftsring Schwarzwald-Baar-Heuberg von den Obrigkeiten dieses Narrenrings abschlägig behandelt worden waren, reifte auf dem Heuberg der sehnliche Wunsch heran, die Narrenvereine dieser Narrenlandschaft in einem eigenen Narrenring zu vereinen. Erstmals trafen sich die Großkopfeten mehrerer Narrenzünfte Ende 1982 im Sportheim in Renquishausen, um diesem Ansinnen endgültig Nägel mit Köpfen folgen zu lassen.
Nachdem eine Satzung ausgearbeitet worden war erklärten sich die Narrenvereine aus Bärenthal, Böttingen, Königsheim, Kolbingen, Reichenbach und Renquishausen bereit, sich unter dem Dach der Narrenfreunde Heuberg zu vermählen, nie den Aspekt aus dem Auge verlierend, die Eigenständigkeit einer jeden Mitgliedszunft in Frage stellen zu wollen.
Die Gründungsversammlung fand dann endgültig am 19. Januar 1983 im Sportheim in Renquishausen statt. Erfreulicherweise hatte im Vorfeld der damalige Zunftmeister der Gullenzunft Renquishausen, Hans Werner Hafen, seine Bereitschaft signalisiert, das Amt des Präsidenten zu übernehmen. Als organisatorische Triebfedern standen ihm Hans Denz, seines Zeichens „Gipser zu Königsheim“ und Dieter Roddewig, seines Zeichens „Elektromeister zu Kolbingen“, zur Seite. |
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Hans Werner Hafen |
Das erste Präsidium setzte sich wie folgt zusammen:
1. Präsident | Hans Werner Hafen aus Renquishausen |
2. Präsident | Hans Denz aus Königsheim |
Schriftführer und Kassier | Hans Frech aus Königsheim |
Als Beisitzer fungierten:
Lorenz Weite aus Böttingen |
Armin Harter aus Bärenthal |
Dieter Roddewig aus Kolbingen |
Robert Junker aus Reichenbach |
Noch am selben Abend erklärte sich die Narrenvogtei Kolbingen bereit, das erste Ringtreffen der Narrenfreunde Heuberg im Jahre 1984 durchzuführen. Anlass soll
das 25-jährige Bestehen des Vereins sein. Ein „Spektakelum der Narretei“, wie es
der Heuberg zuvor noch nie erlebt hatte.
Im Jahre 1986 schloss sich die Habermuszunft Bubsheim dem Ring an.
Unfassbar und erschüttert nahmen die Narren des Heubergs den Tod ihres 1. Präsidenten Hans Werner Hafen zur Kenntnis. Am 6. Juni 1990 mussten sie ihren
Chef, ein echtes Vorbild und ein echter Freund, auf seinem letzten Weg begleiten. Noch heute sind die Mitgliedszünfte der Narrenfreunde Heuberg ihrem Gründungsvater zu großem Dank verpflichtet.
Doch die Narrenfreunde Heuberg gingen ihren Weg weiter. Es musste ja
weitergehen, sicher auch im Sinne von Hans Werner Hafen.
In dankenswerter Weise trat Hans Mattes, Zunftmeister der Narrenzunft Böttingen, die Nachfolge des verstorbenen Ringpräsidenten an. |
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Hans Mattes |
Aufgrund des regen Andranges weiterer Narrenzünfte zur Aufnahme in den Kreis der Narrenfreunde Heuberg wurden im Jahre 1993 die Muckaspritzer aus Mahlstetten, der Narrenverein Egesheim und die Wasserschöpfer aus Schwenningen den Narrenfreunden Heuberg angegliedert. 1996 folgten die Michelezunft Hartheim, die Haiberger Bettlblätz aus Heidenstadt, sowie die Bielbockerzunft aus Irndorf. Im Jahre 1998 reihten sich die Stäckle Buaba aus Hausen im Tal bei den Narrenfreunden Heuberg ein. Als letzter Zunft wurde den Glasbläsern aus Glashütte der Zutritt in die erlauchte Gesellschaft der Narrenfreunde Heuberg gewährt und somit war auch das Limit von 15 Mitgliedszünften erreicht. Diese Ringgröße ermöglicht noch die Durchführung gepflegter und überschaubarer Narrentreffen.
Aus beruflichen Gründen gab Hans Mattes das Amt des Ringpräsidenten nach 12 erfolgreichen Jahren am 05.Oktober 1991 bei der Generalversammlung im Gasthaus Rössle in Renquishausen ab. Als Reicher Deifel treibt er aber in den Reihen der Böttinger Narren bei den alljährlichen Ringtreffen noch wie vor sein Unwesen, was ihn als Narr und als Menschen auszeichnet. Hans Mattes gilt ein uneingeschränktes DANKSCHÄÄ der Narrenfreunde Heuberg.
Bei den anstehenden Neuwahlen wurde Alfred Grimm aus Reichenbach zum neuen Präsidenten gewählt. Zu seinem Stellvertreter wurde Philipp Spöri aus Bärenthal bestimmt, welcher nach 15-jähriger Tätigkeit als Schriftführer seine Feder schweren Herzens endgültig niedergelegt hatte. Seine Nachfolge wurde von Reinhold Hafen aus Renquishausen angetreten. Die Finanzen wechselten von Richard Petrich aus Bubsheim zu Alexander Reiser nach Egesheim über. Als Beisitzer fungieren die Zunftmeister von den einzelnen Mitgliedeszünften. |
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Alfred Grimm |
Nach numehr 14 Jahren als Präsident der Narrenfreunde Heuberg fand Alfred Grimm bei der Hauptversammlung der Narrenfreunde Heuberg 2015, dass es an der Zeit wäre, das Amt abzugeben. Doch er kehrte den Narrenfreunden Heuberg und auch dem Präsidium nicht ganz den Rücken und erklärte sich direkt dazu bereit, das Amt des Kassierers zu übernehmen. Für sein neues Amt wünschen wir Alfred Grimm ein gutes Händchen und immer volle Kassen und für seine geleistete Arbeit als Präsident sprechen dir Narrenfreunde Heuberg ein herzliches Vergelt's Gott aus.
Reinhold Hafen ist mit der Fasnacht groß geworden. Sein Vater war 23 Jahre lang Vorstand der Gullenzunft Renquishausen, er war Hauptinitiator zur Gründung der Narrenfreunde Heuberg und dann auch der erste Ringpräsident. Nach seinem Tod 1990 hatte Reinhold eher weniger mit Fasnacht am Hut, auch weil er durch sein Studium selten auf dem Heuberg war. Als er 1999 nach Renquishausen zurückkam wurde er gefragt, ob er nicht in den Elferrat kommen wolle. Natürlich war er dazu gerne bereit. Allerdings wurde er statt zum Elferrat im Jahr 2000 direkt zum Zunftmeister gewählt. Dieses Amt hatte er bis 2012 inne und seither ist er seinem Verein noch als Elferrat treu. Bereits 2001 hat Reinhold das Amt des Schriftführers der Narrenfreunde Heuberg von Philipp Spöri übernommen, was er bis zu seiner Wahl zum Präsident der Narrenfreunde Heuberg am 09.10.2015 in Schwenningen hervorragend ausführt hat. Ich glaube jeder, der die Hauptversammlungen der Narrenfreunde Heuberg besucht kennt seine sehr ausführlichen Schriftführerberichte, die kein Detail vermissen lassen. Dieses Amt wurde nun von Volker Beck aus Glashütte übernommen. Als stellvertreter Präsident bleibt der seit 2014 gewählte Martin Häring im Amt und neu gewählter Kassierer wurde der bisherige Ringpräsident Alfred Grimm, welcher das Amt von Alexander Reiser übernommen hat. |
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Reinhold Hafen |
Die Pflege von altem Brauchtum und alten Sitten, sowie das bildliche Darstellen und das aktive Vorleben der Schwäbisch Alemannischen Fasnet in ihrer ganzen Vielfalt, ist oberstes Ziel der Narrenfreunde Heuberg!
Die bisherigen Narrentreffen der Narrenfreunde Heuberg
1984 Kolbingen | 1985 Reichenbach | 1987 Böttingen | 1989 Bärenthal |
1992 Renquishausen | 1994 Königsheim | 1996 Bubsheim | 1997 Schwenningen |
1999 Kolbingen | 2000 Reichenbach | 2001 Böttingen | 2002 Renquishausen |
2003 Mahlstetten | 2004 Bärenthal | 2005 Irndord | 2006 Glashütte |
2007 Schwenningen | 2009 Bubsheim | 2010 Königsheim | 2011 Böttingen |
2012 Renquishausen | 2013 Bärenthal | 2014 Egesheim | 2015 Irndorf |
2017 Hartheim | 2018 Mahlstetten | 2019 Königsheim | 2020 Kolbingen |
2024 Bubsheim |
Das aktuelle Präsidium
v.l.n.r.: Kassenprüfer Alex Reiser und Achim Schellenbaum, Ex-Kassenprüfer Paul Schilling und Elisa Göhner, Vizepräsident Martin Häring, 1. Ringpräsident Reinhold Hafen, Kassierer Alfred Grimm, Schriftführer Volker Beck
Die Narrenfreunde Heuberg sind seit dem 28. Mai 2011 in die Gemeinschaft der Mitglieder der Schwäbisch - Alemannischen Narrenvereinigungen und - verbände in Südwestdeutschland aufgenommen worden.
In diesem Verband sind nun 13 Narrenverbände mit über 600000 Narren organisiert.